Sonntag, 18. Mai 2025

Chicago - Musiktheater

 


Was eigentlich ist Vaudeville-Theater? Aha, das ist eine Art Lieder-Theater und reicht bis ins Frankreich des 17. Jahrhunderts zurück. Ich will mal nicht verraten, welche Diva mich über You-Tube auf CHICAGO brachte. Natürlich hat ALL THAT JAZZ damit zu tun.

"Vaudeville ist ein französisches Unterhaltungstheater, das vor allem in Frankreich und den Vereinigten Staaten populär war. Es bezeichnet eine Reihe von kurzen, meist humorvollen oder musikalischen Nummern, die auf einer Bühne präsentiert werden. Der Name leitet sich von dem französischen Vaudeville-Lied ab, einem volkstümlichen Liedtyp, der in Frankreich entstand." (mit KI erstellt) 

Eine Aufführung im Theater Neustrelitz am gestrigen Abend. Ein Vergnügen. Echt. Der Saal voll. Auch meine Karte stammte von der Warteliste. Was habe ich da gesehen und gehört? Einst schrieb Maurine Dallas Watkins das Theaterstück CHICAGO und aus diesem machten Fred Ebb & Bob Fosse mit der Musik von John Kander ein Musical-Vaudeville. Gogelt man danach, finden sich eine Reihe von deutschen Bühnen, auf denen das Stück gespielt wird. 
Die Handlung. Die Tänzerin Roxie Hart bringt zu Beginn ihren Liebhaber um, der sie verlassen will. Sie landet im Gefängnis. Da findet sich ein weiterer Star am Vaudeville-Himmel: Velma Kelly hat ihren Mann und die eigene Schwester umgebracht, die sie in flagranti erwischte. Beiden soll, so vermittelte es die Wärterin Emma Morton, der windige Rechtsanwalt Billy Flynn nicht nur den Strang ersparen, sondern auch die Freiheit bringen. Der macht aus dem neuen Fall eine Unterhaltungsshow doch als Roxie endlich vor Gericht steht, gibt es schon einen neuen Fall, eine neue Mordgeschichte, die die Stadt elektrisiert...


Übersetzt mit Google Translater

Das Theaterstück entwickelte die Gerichtsreporterin Dallas Watkins im Jahre 1926 aus realen Fällen. In diesen wurden Mörderinnen durch die Presse zu Berühmtheiten. Die Regisseurin und Choreografin Amy Share-Kissiov erzählt das im Programmheft und erwähnt die Aktualität, die  durch "Klicks und Likes" und Paparazzis geprägt ist.

"Motiv: Je größer das Verbrechen, desto größer der Ruhm, je mehr Gewinn und Reichtum, desto größer die Anerkennung." Und folgerichtig bekommt der Conférencier am Ende eine Trump-Perücke verpasst. Die Musik, aus New Orleans in den Norden gewandert, mit ihrem "wilden, berauschenden Jazzklang, passt zu der verrückten Zeit in der vielleicht amerikanischsten Stadt am Anfang des 20. Jahrhunderts." Und kam nicht Al Capone einst aus dieser Stadt?

Am Ende gilt natürlich er der bekanntesten amerikanischen Aussprüche: 

THE SHOW MAUST GO ON!


Aus den Theaterbildern von Jörg Metzner

Schmissige Szenen, Tanzeinlagen, bei denen es scheint, als müsse der Chor mittanzen, Brodway-Music, gelegentlich etwas zu laut oder die Gesangsstimme zu leise, insgesamt ein sehr schöner Abend. Bunt, vor einer eher dunklen, von Wolkenkratzern geprägten Kulisse. Etwas dunkel, aber viele Szenen spielen im Frauengefängnis, die Farbe kommt durch die Kostüme zurück.

Eine Amerikanerin hat mit einem "neugierigen und experimentierfreudigen" eher klassisch geprägten Orchester ein ur-amerikanisches Stück auf eine mecklenburgische Bühne gezaubert. Auch die Solistinnen und Solisten bezeichnet die Regisseurin als neugierig. Das Stück hat viel gesprochenen Text für Sängerinnen und Sänger und "tatsächlich" muss der Opernchor in vielen Tanzszenen die Deutsche Tanzkompanie unterstützen.

(aus einem Gespräch vom 17.01.2025, kurz vor der Premiere am 01.02.25)


© Der Bücherjunge





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